Asien

Türkische Gaumenfreuden in Antalya genießen

Die orientalische und griechische Küche sind eng mit der türkischen Küche verwandt. Dennoch hat die Küche der Türkei ihren ganz eigenen, geheimnisvollen Charme. Anders als bei den meisten anderen Mittelmeervölkern spielt Fisch nur eine untergeordnete Rolle in der Küche der Türkei. Wer sich in Antalya den Gaumen verwöhnen lassen will, findet viel frisches Gemüse und Lamm oder Hammelfleisch auf dem Teller. Aromatische orientalische Gewürze runden ein perfektes Festessen aus tausend und einer Nacht ab.

Fast noch wichtiger als das Essen, ist für die Türken der gesellschaftliche Aspekt des Speisens. Treffen sich Freunde, Familie und Bekannte, so wird es immer ein großes gemeinsames Essen geben. Das türkische Sprichwort „Alleinsein ist nur Gott bestimmt“ zeigt einen Kerngedanken der türkischen Gesellschaft: Gemeinschaft und Gastfreundschaft. Wer einen Türken mehr als nur flüchtig kennt kann sicher sein, eher früher als später an seinem Tisch zu laden. Die Essen sind keineswegs Familienangelegenheiten, jedem steht die Tür offen und Gäste werden jederzeit herzlich willkommen geheißen.

Ein einflussreicher Faktor in der türkischen Küche ist die Religion. Die Mehrheit der Muslimischen Bevölkerung befolgt die Vorschriften des Islam von verbotenen (haram) und erlaubten (halal) Speisen. Die meisten Restaurants in Antalya sind westlich eingerichtet, und haben mit Tischen und Stühlen uns bekanntes Mobiliar. Traditionell isst man in der Türkei an einem niedrigen tisch auf dem Boden sitzend, gestützt durch Sitzkissen im Rücken.

Dabei gilt es als unrein, anderen die Fußsohlen zuzuwenden, und wenn kein Besteck gereicht wird, so isst man stets mit der rechten Hand. Die Linke gilt als Unrein und es wäre eine Beleidigung gegenüber dem Gastgeber damit zu essen. Es gibt große Teller mit Speisen von denen sich alle etwas auf dem eigenen Teller geben. Meist wird mehr gekocht als gegessen werden kann, und es wird vom Gast erwartet viel zu essen.

Isst der Gast wenig, fühlt sich der Gastgeber als schmeckt es demjenigen nicht. Wer also eigeladen ist bei Türken zu speisen bringt besser viel Hunger mit, es wird den Gastgeber freuen. Ist man hingegen so satt, dass nichts mehr geht, sollte man das Essen nicht lobend ablehnen. Ein Kompliment über ein bestimmtes Gericht kann in einem extragroßen Nachschlag enden. Um zu signalisieren, dass man endgültig statt ist, schiebt man seinen Teller von sich weg. In der Türkei sagt man zum Ende eines Essens „Afiyet olsun“, alos quasi „Guten Appetit“, um das Mahl abzuschließen.

Das typische Türkische Frühstück ist meist sehr schlicht und kann dem Westeuropäer sehr karg vorkommen. Oft gibt es nur Brot, Käse und Tee. Eher heimisch fühlt man sich da wahrscheinlich mit einer der verschiedenen Rühreivariationen die es gibt. Köy Yumurtası, Menemen und Sucuklu Yumurta sind Variationen mit Gemüse oder Wurst. Die scharfe Suczuk Wurst kommt zum Frühstück also eher ins Ei als aufs Brot.

Türkische Frühstück

Ein türkisches Abendmenü beginnt mit einer Vorspeise, genannt Meze. Diese beinhalten meistens Cremes auf Joghurtbasis mit verschiedenen Gewürzen, gefüllte Weinblätter oder Humus. Der Kichererbsen Brei ist mit verschiedenen Gewürzen versetzt und wird mit frischem Fladenbrot aufgetippt. Die Vorspeisen werden oft phantasievoll angerichtet und serviert, und stimmen die Geschmacksknospen als gesunder Appetitanreger auf die Hauptspeisen ein. Suppen sind in der Türkei nicht als Vorspeisen üblich, Sie gehören zu den Hauptgängen des Gerichts.

Als Hauptspeise gibt es viele beliebte Gerichte. Ebenso wie bei der Pizza in Italien ist auch der Döner Kebab in der Türkei nicht das beliebteste Gericht. Zwar wird das Kebab Fleisch in vielen Varianten im Rahmen einer Hauptspeise serviert, aber es ist eigentlich eher ein Resteessen, bei dem man in der Familie Fleisch vom Vortag mit Gemüse in eine Teigtasche steckt. Der deutsche Döner ist dank der deutschen Touristen zwar in Antalya überall erhältlich, aber wer authentische türkische Küche sucht findet Sie anderswo.

Viel typischer auf türkischen Tellern ist die typische türkische Frikadelle Köfte. Scharf oder mild gewürzt, manchmal mit frischer Minze, ist Köfte bei Einheimischen wie Touristen ein beliebter Hauptgang. Weitere typische Hauptgerichte sind Lammfleisch mit Kartoffeln oder Spinat, Pilavlar sind Reis Gerichte in allen Variationen, und gefüllte Gemüse. Ebenfalls sehr lecker ist der Turlu, ein klassischer türkischer Gemüseeintopf. Türkisches Fladenbrot, Pide, wird zu jedem ganz gereicht, gerne in Kombination mit Ziegenkäse.

Salate werden in der türkischen Küche meist mit einer Marinade aus Olivenöl und Zitronensaft zubereitet. Leckere Salate wie der Patlıcan salatası, ein aus gegrillten, gebackenen oder auf Pfannen zubereiteten Auberginen, der Çoban salatası, ein Hirtensalat aus Gurken, Paprika, Schafskäse, Zwiebeln und Tomaten, bestehender Salat, oder der berühmte türkische Zwiebelsalat Soğan salatası ergänzen den Geschmack der fleischhaltigen hauptspeisen als Beilage.

Zum Nachtisch gibt es in der Türkei für den, der noch etwas Platz im Magen hat viele verführerische Gerichte. Der bei uns bekannte türkische Honig heißt hier Lokum und wird in verschiedensten Variationen hergestellt. Baklava ist ein typisch türkisches Gebäck aus Blätterteig und ist gefüllt mit Pistazien oder Nüssen. Generell werden Trockenfrüchte und Nüsse in jeder Form gerne genascht. Das sogenannte Halva ist eine beliebte aus Sesamöl und Zucker bestehende Süßigkeit.

Zu trinken gibt es Tee oder Kaffee, und zum Abend auch mal einen eiskalten Anisschnaps Raki, der als inoffizielles Nationalgetränk gilt. Den ganzen Tag über erfrischend ist ein bescher kalter Ayran, ein Joghurtdrink der deutsche an Buttermilch erinnert.

Bild: antalya-in.de